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Life Sciences – Schule fürs Leben

Insgesamt ist die Labortechnologie ein sehr lebendiges Fach, in dem sich Theoriephasen und längere Praxisphasen abwechseln und ergänzen. Auf jeden Fall sind die SchülerInnen die Handelnden und führen mit Kittel, Schutzbrille und Protokollheft ihre Versuche selbständig durch.

In der BFP findet am Ende eine praktische Prüfung statt, in der BKP endet der Unterricht nach dem Schuljahr ohne Prüfung.

Wenn am Ende des Schuljahres noch Zeit sein sollte, kann nach der Prüfung das Schuljahr nach getaner Arbeit süß ausklingen. Je nach Lust und Laune können Eis, Sahne, Butter, Mayonaise hergestellt werden. Wenn das SchülerInnenherz mehr in Richtung Kosmetik schlägt, können Cremes oder Seifen hergestellt werden.

Das Fach Labortechnologie wird in der zweijährigen Berufsfachschule Pflege und im Berufskolleg Pflege und Gesundheit im ersten Schuljahr (2BKP1) mit der halben Klasse zweistündig unterrichtet. Für beide Schularten ist das Ziel, das Arbeiten in einem chemischen/medizinischen Labor kennenzulernen.

Nach dem Erlernen der Sicherheitsregeln, die in einem Labor gelten, geht es für die SchülerInnen weiter dem Erlernen von grundlegenden Arbeitsweisen und Laborgeräten wie Bechergläser, Pipetten oder Reagenzglasständer... Die SchülerInnen sind in der Regel nach dem ersten Schulhalbjahr so weit, sich selbständig im Labor zu bewegen, kennen den Inhalt von Schränken und Schubladen und führen die Experimente nach Anweisung selbständig durch.

In den ersten richtigen Experimenten geht es darum Stoffgemische herzustellen, zu benennen und diese Gemische auch wieder zu trennen: Filtrieren, Abdampfen, Dünnschicht- und Papierchomatographie, Destillieren, Magnettrennung...

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Eine Lösung wird mit Hilfe von Hitze in seine Bestandteile getrennt: das Abdampfen
Nach dem Abdampfen bleibt der Rückstand zurück
Trennen einer Suspension mittels Filtration
Nach dem Filtrieren bleibt der Feststoff zurück, während die Flüssigkeit durch die Filterporen geflossen ist.

Inhaltlich geht es dann weiter mit dem Aussehen der Welt im Kleinen: Mit dem Mikroskop werden im Heuaufguss Kleinstlebewesen untersucht, farbige Salzkristalle betrachtet oder die Zellen des menschlichen Blutes angefärbt und begutachtet.


Mit der Zeit wird der Unterricht immer weniger chemisch und immer mehr biologisch/medizinisch. Die SchülerInnen lernen den Zusammenhang zwischen Insulin und Zucker im Blut kennen, messen ihren eigenen Blutzuckerspiegel in Abhängigkeit der Ernährung und lernen Auffälligkeiten zu erkennen.

Auf die gleiche Weise wird der Urin als Körperflüssigkeit kennengelernt, aus der man ebenfalls vieles über die Funktionen des menschlichen Körpers ableiten kann. Auch hier werden, ebenso wie bei Blut, Messungen der Inhaltsstoffe durchgeführt. Ist alles in Ordnung oder gibt es Grund zur Sorge?

 

Ein ganz wichtiger Unterrichtsgegenstand im Fach Labortechnlogie ist das Thema Mikrobiologie, also die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Welt der Bakterien. Die SchülerInnen lernen mit Desinfektion und Sterilisation zwei Verfahren zur Keimzahlreduktion kennen, gießen Nährböden zur Anzucht von Bakterien und züchten dann letztlich ihre eigenen Handkeime an. Zur Verfügung steht das ganze Repertoire an Geräten, die für das mikrobiologische Arbeiten wichtig sind: Autoklaven zum Sterilisieren, Brutschränke zum Anzüchten, Chemikalien zum Herstellen von Nährmedien, Impfösen, Farbstoffe zum Anfärben der Bakterien und vieles mehr.

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Die Nährböden werden mit den Handabstrichen oder schon gezüchteten Bakterienkulturen beimpft. Nach ein paar Tagen im Brutschrank sieht man die gewachsenen Baktierenkolonien.
Hier Kolonien von Escherichia Coli - einem ganz wichtigen Keim in der Mikrobiologie
Nach dem Anfärben der Bakterien werden die Präparate mit unseren hochwertigen Lichtmikroskopen begutachtet.
Auch in die Welt der Enzyme werfen wir einen Blick: Hier sieht man die Gasbildung durch aktive Enzyme, die in einer rohen Kartoffel (links) arbeiten und Sauerstoff herstellen. Nach dem Kochen werden diese Enzyme so geschädigt, dass sie keine Aktivität mehr zeigen (rechts). Das getestete Enzym heißt Katalase, das schädliche Stoffe in der Kartoffel zu Sauerstoffgas abbaut. Die Schüler haben die Katalase-Aktivität in diesem Versuch mit Wasserstoffperoxid nachgewiesen.


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Römereis

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Eis nach „Römer-Art“

Ein besonderes Highlight im Labortechnologie-Unterricht ist der Tag an welchem das selbstgemachte „Römereis“ produziert wird. Die Römer machten sich schon zu Cäsars Zeiten einen „physikalischen Kniff“ zu nutze:

Zwingt man Eis mittels Salz zum Schmelzen, so kühlt es auf bis zu -20°C ab. Auf diesem “tiefkühl-Wasserbad“ kann man nun in einer Metallschüssel bestes Milcheis produzieren.

 

 

 

 

Die Römer mussten seinerzeit das Eis aus den Dolomiten bis nach Rom schleppen, wir an der HLS haben es da leichter: da wir das Profil Hauswirtschaft unterrichten haben wir eine Eismaschine für Crushed –Eis.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Zutaten braucht man lediglich ½ Liter Milch oder Joghurt, 2EL Sahnesteif und geschmacksgebende Zutaten wie gefrorene Himbeeren für Himbeereis, Nutella für Schokoeis oder Bio-Zitronenschalen für Zitroneneis. Dazu Zucker je nach Belieben – wir hatten es lieber richtig schön fruchtig und haben fast ganz darauf verzichtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann kommt das ganze auf das vorher „zwangsgeschmolzene“ Eisbad und muss ca. 20min kräftig gerührt werden bis alles schön fluffig ist und durch die Kälte anfängt an der Schüssel fest zu frieren. Zitrone und Schoko – es wird!

 

 

 

 

 

               

 

 

 

 

 

Dann muss das festgefrorene Eis – wie es die Milcheis-Maschine für zu Hause auch macht – von der Schüssel immer wieder abgekratzt werden, bis ich eine einheitliche, gefrorene Masse bekomme. Himbeereis – fast fertig

 

 

 

 

 

 

Guten Appetit