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Life Sciences – Schule fürs Leben

Eine ganze Schule will Leukämiepatienten helfen

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Schüler Leo Lemminger aus Mösbach lässt sich im Kreisschulzentrum bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren. Foto: Ch. Storck

Schüler der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg organisieren als Unterrichtsprojekt eine Typisierungsaktion.

von Christine Storck, Badische Zeitung vom 10. Dezember 2016

OFFENBURG. Alle 15 Minuten erhält ein Patient in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Oft ist die letzte Heilungschance eine Stammzellenspende. Schüler der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg haben ein Unterrichtsprojekt gestartet, bei dem sie für die Registrierung bei der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) mobil machen. Beim Auftakt diese Woche ließen sich gleich rund 170 Schüler aufnehmen.

Die Schüler der zweijährigen Berufsfachschule Pflege haben sich etwas vorgenommen: In den nächsten Wochen wollen sie an anderen Offenburger Schulen neue potenzielle Stammzellenspender akquirieren und Spendengelder für die DKMS sammeln. Das Ganze passiert innerhalb des Fachs Projektarbeit, für das die Klasse sich beworben hatte und den Zuschlag bekam. "Leukämie kann jeden treffen", sagte der zuständige Fachlehrer Mirko Priess. Ziel sei, alles Organisatorische selbst zu übernehmen: In anderen Schulen vorzutragen, was sich hinter der Stammzellenspende verbirgt und warum es lebenswichtig für Kranke ist, dass sich möglichst viele registrieren lassen. Die Schüler wollen sogar noch einen Schritt weitergehen und große Firmen mit ins Boot holen. "Der Wunsch ist, Unternehmen zu gewinnen, die die Aktion finanziell unterstützen", erklärte Priess. Denn jede Registrierung eines neuen Spenders koste die DKMS etwa 40 Euro.

Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei wurde 1991 von einem Manager gegründet, dessen Frau an Leukämie erkrankt war. Er startete die ersten Typisierungsaktionen, um mögliche Spender zu finden. 3000 Menschen waren damals registriert. Heute sind es weltweit schon mehr als sechs Millionen. Insgesamt sind bei allen existierenden Spenderdateien rund 28 Millionen Menschen registriert.

"Das klingt viel, doch jeder siebte Patient findet immer noch keinen geeigneten Stammzellenspender", erklärte DKMS-Mitarbeiterin Andrea Autenrieth bei der Infoveranstaltung im Kreisschulzentrum. Es sei jedes Mal die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. "Deshalb ist es so wichtig, dass sich möglichst viele Menschen registrieren lassen. Jeder kann Leben retten", sagte sie.

Mitgemacht hat bereits Tobias Duy aus Diersburg. Er ist seit 2002 in der DKMS-Datei, da jemand aus seinem Umfeld krank wurde. Vier Jahre später informierte ihn die Organisation, dass er der genetische Zwilling einer Leukämiepatientin sei. Nach ausführlichen Vorsorgeuntersuchungen wurde ihm Blut entnommen, um daraus Stammzellen zu gewinnen. "Das Ganze ging nur ein paar Stunden. Ich musste mich um nichts kümmern", berichtete er. Er musste sich lediglich eine Woche lang ein Medikament spritzen, das das Wachstum der Stammzellen anregt. Kosten seien ihm nicht entstanden.

Diese, so genannte periphäre Methode, sei so ähnlich wie eine Blutwäsche und wird in 80 Prozent der Fälle angewandt, erklärte Andrea Autenrieth. Geht es um kranke Kinder, entnehmen die Ärzte in einer der Spezialkliniken Knochenmark aus dem Beckenkamm des Spenders. Registrieren lassen können sich bei der DKMS gesunde Menschen im Alter von 17 bis 55 Jahren.

Überzeugt waren auch Leo Lemminger aus Mösbach und Kristine Hasenkampf aus Offenburg. Sie ließen sich per Speichelprobe registrieren. Die Entnahmeprozedur schrecke sie nicht ab: "Wir wollen helfen", sagen die 18-Jährigen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.dkms.de

Hier geht es zu unserer Seite mit der Projektdokumentation.

Offenburger Schüler besucht Kanzlerin

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Max Schwendemann Preisträger bei Jugend forscht

Stadtanzeiger Nr. 39 vom 28. September 2016

Offenburg/Ohlsbach/Berlin

(st). Die Sieger des 51. Bundeswettbewerbs von Jugend forscht sind am heutigen Mittwoch zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. An dem traditionellen Treffen um 11 Uhr im Berliner Kanzleramt nehmen 60 junge Talente teil, darunter auch der 20-jährige Max Schwendemann, Schüler des Biotechnologisches Gymnasiums in Offenburg und Forscher des Regionallabors in Ohlsbach, der den zweiten Preis im Fach Biologie erreichte (wir berichteten über ihn).

Als promovierte Naturwissenschaftlerin sieht die Bundeskanzlerin dem Gedankenaustausch mit den jungen Wissenschaftlern mit besonderem Interesse entgegen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Kanzleramt, an der auch Bundesbildungsministerin Johanna Wanka teilnimmt, steht Bundessieger Tassilo Schwarz aus dem bayerischen Seeon. Er wird Merkel sein Forschungsprojekt persönlich präsentieren, für das er beim diesjährigen Bundeswettbewerb von Jugend forscht mit dem „Preis der Bundeskanzlenin für die originellste Arbeit“ ausgezeichnet wurde. Im Fachgebiet Mathematik/Informatik entwickelte der Jungforscher ein spezielles System, um kleinere Flugobjekte wie zum Beispiel Quadrokopter in der Luft erkennen zu können. Bereits gestern besuchten die Preisträger aus ganz Deutschland die Technische Universität Berlin. Dort treffen sie Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und tauschen sich mit ihnen über ihre Forschungsarbeit und mögliche künftige Karrierewege aus. Anschließend haben die Jugendlichen Gelegenheit, Zentrum und Regierungsviertel der Hauptstadt bei einer Stadtrundfahrt zu entdecken. Heute werden sie vor dem offiziellen Empfang an einer Führung durch das Kanzleramt teilnehmen.

„Für die Preisträger des Bundesfinales ist der Empfang durch die Bundeskanzlenin der Höhepunkt zum Abschluss der 51. Wettbewerbsrunde“, sagt Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht.

(zum Originalartikel)

Hauswirtschaft - Ein Beruf mit Zukunft

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Mirjam Fuchs
Gerlinde Kretschmann überreicht Mirjam Fuchs die
Urkunde für die Jahrgangsbeste der
Berufsabschlussprüfung.

Jedes Jahr werde in den Berufen die Besten der Besten gekürt. Dies ist auch bei den Auszubildenden in der Hauswirtschaft so, die im Oktober aus den Händen von Gerlinde Kretschmann ihre Abschlussurkunden überreicht bekamen.

Ganz besonders freuen wir uns über das glänzende Abschneiden unserer Schülerin Mirjam Fuchs. Sie war an unserer Schule seit dem Schuljahr 2015/16 und bekam auf Grund ihrer Vorbildung (Abitur) eine Lehrzeitverkürzung. Ihr Ausbildungsbetrieb war in Nonnenweier. Mirjam hat jetzt ein Studium in Hohenheim  begonnen.

Es ist dies  beileibe nicht das erste Mal, das Absolventinnen der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg auf das Siegertreppchen gelangen. Wir können stolz zurückblicken auf einige Landes- und sogar Bundessieger bei den Berufswettkämpfen im Fachbereich, und natürlich auch immer wieder auf Jahrgangsbeste aus Baden-Württemberg.


 

Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Freiburg vom 20.10.2016

Regierungsvizepräsident Ficht: „Haushaltsbezogene Bildung ist mehr als Backen und Kochen“

​Die Angerhalle in Tuttlingen-Möhringen bildete am Donnerstag, 20. Oktober, den festlichen Rahmen der diesjährigen zentralen Urkundenübergabe in den Berufen der Hauswirtschaft. Insgesamt 78 Absolventinnen und Absolventen aus dem Regierungsbezirk Freiburg wurden bei der vom Berufsschulzentrum Möhringen (BFZ) und der Albert Schweizer Berufsschule Villingen-Schwenningen (ASS) organisierten Veranstaltung für ihren erfolgreichen Abschluss geehrt. Zu den Gratulanten im Saal zählten Regierungsvizepräsident Klemens Ficht, die Gattin des Ministerpräsidenten, Gerlinde Kretschmann und Landrat Stefan Bär.

In seiner Festansprache betonte Ficht die Bedeutung der hauswirtschaftlichen Bildung. Nachdem die Hauswirtschaft lange Zeit von einem recht traditionellen Bild geprägt gewesen und vielfach belächelt worden sei, hätten sich die Anforderungen an den Beruf stark gewandelt: „Haushaltsbezogene Bildung ist mehr als Backen und Kochen und die gesellschaftliche Weiterentwicklung bedingt bei der Organisation des Alltags eine größere Vielfalt der Aufgaben und neue Handlungsbereiche“. Neben den elementaren Inhalten der Haushaltsführung habe sich der Beruf Hauswirtschafter/in zu einem betriebswirtschaftlich orientierten, modernen Dienstleistungsberuf entwickelt. Hauswirtschaftliche Dienstleistungen orientierten sich dabei direkt an den Bedürfnissen der Nutzer und schüfen Lebensqualität. Dementsprechend groß sei in diesem Bereich daher auch die Nachfrage nach qualifizierten, gut ausgebildeten Fachkräften.

Besonders geehrt wurden während der Veranstaltung insgesamt zehn Meisterinnen und der Hauswirtschaft, die in diesem Jahr ihr goldenes bzw. silbernes Meisterjubiläum begehen konnten. Der Regierungsvizepräsident bezeichnete diese als Vorbilder und Ansporn für die jungen Nachwuchskräfte und deren weiteren beruflichen Werdegang.

Besonders geehrt aufgrund herausragender Abschlussprüfungen:

Mirjam Fuchs, Neuried-Altenheim, Jahrgangsbeste bei den Hauswirtschafter/innen städtisch
- Ulrike Pachner, Hohentengen, bei den Jahrgangsbeste Hauswirtschafterinnen ländlich
- Judith Buchmiller, Rottweil, Jahrgangsbeste bei den Fachpraktiker/innen Hauswirtschaft

Es waren insgesamt 78 Auszubildende zur Prüfung angetreten, darunter 37 Hauswirtschafter/Innen städtisch, 6 ländlich und 35 Fachpraktiker Hauswirtschaft.

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Schulzentrum nimmt lang ersehnten Bau D in Betrieb

Badische Zeitung vom 11. November 2016

Neubau bleibt im Zeit- und weitgehend auch im Kostenrahmen von 6,3 Millionen Euro / Mensa ist demnächst einsatzbereit

von Ralf Burgmaier

 

OFFENBURG. Die Zeit der Raumnot hat ein Ende. Und zwar ein schönes. Am Donnerstag ist nach eineinhalbjähriger Bauzeit der Bau D des Kreisschulzentrums Offenburg eingeweiht worden. Für 6,65 Millionen Euro hat der Ortenaukreis als Schulträger ein ästhetisch anspruchsvolles und funktionales viertes Schulgebäude errichten lassen. Für die an der Zähringerstraße unterrichteten 2600 Schülerinnen und Schüler sowie 200 Lehrkräfte weitet Bau D die räumlichen Möglichkeiten erheblich auf.

Von der Zähringerstraße, an der das Schulzentrum liegt, sieht man nichts vom schönen Neubau. Die drei dort Sichtbaren Schulgebäude für die hier untergebrachten Kaufmännischen Schulen sowie den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen stehen da wie seit den 1970er und 1980er Jahren. Sie bilden eine dreiteiliges Ensemble, das den Schulhof dahinter nach Norden, Westen und Süden abschließt. Nach Osten war dieser Schulhof bisher offen. Die Raumnot hatte die beiden Schulleitungen bereits vor 13 Jahren dazu bewogen, beim Schulträger, dem Ortenaukreis, einen Antrag auf dieses Erweiterungsgebäude zu stellen, wie Landrat Frank Scherer in seiner Einweihungsrede am Donnerstag erwähnte. Als der Kreistag dann in den Doppelhaushalt 2009/2010 endlich Geld für den Neubau einstellte, habe die weltweite Finanzkrise einen Strich durch die Rechnung gemacht. 2013 sei das Thema dann auf endgültige Wiedervorlage gekommen. Ein internationaler Architektenwettbewerb kürte den Entwurf von Harris und Kurrle Architekten Stuttgart zum Sieger. Im März 2015 war Spatenstich, im Oktober 2015 Richtfest. Wie geplant konnte der Schulbetrieb zum Beginn des Schuljahrs 2016/2017 aufgenommen werden, wie Landrat Scherer zufrieden resümierte. Auch der Kostenrahmen von 6,3 Millionen Euro hätte lediglich um 350 000 Euro nach oben korrigiert werden müssen. Angesichts der allgemeinen Baukostensteigerung im aktuellen Bauboom, sei das vergleichbar gering. Scherer dankte dem Land Baden-Württemberg für eine Kostenbeteiligung von 1,9 Millionen Euro. Diese wurde nochmal um 200 000 Euro aufgestockt, als sich die Kostensteigerung abzeichnete, wofür sich Scherer besonders bedankte. Der Landrat als Bauherr lobte die gelungene architektonische Gestaltung, die den Sichtbeton der Wände durchgängig mit orangefarbenen Böden und einer freitragenden orangefarbenen Treppe zur Erschließung der Obergeschosse angenehm kontrastiere.

Sogar der Asphalt des Schulhofs wurde orange eingefärbt und optisch durch die Glasfront hindurch ins Orange des Linoleumbodens der ebenerdigen Mensa verlängert. Die Mensa, die ihren Betrieb demnächst aufnehmen soll, ist in der Lage, schultäglich 250 bis 300 Essen auszugeben. Der Messecaterer Akzente ist hier wie an anderen Offenburger Schulen Zulieferer. Neben der Mensa sind auf rund 1900 Quadratmetern Nutzfläche Räume für Chemie, Physik, Computerarbeitsräume oder eine Bibliothek untergebracht.

Der katholische Dekan Matthias Bürkle und sein evangelischer Amtskollege Frank Wellhöner gaben dem Neubau den Haussegen. Ein fantastisches Buffet, von Schülerinnen und Schülern der Hauswirtschaftlichen Schulen zubereitet, verwöhnte abschließend die Festgäste.

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Geriefter Sichtbeton und Glas bestimmen die Außenerscheinung.
Foto: RAB

Schüler bauen ihre eigene PV-Anlage Pilotprojekt in den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg

Pilotprojekt in den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg

Gemeinsame Pressemitteilung des E-Werk Mittelbaden und des Landratsamts Ortenaukreis

vom 29.06.2016

Eine nMartin Wenz, E-Werk Mittelbaden, Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises, sowie Daniela Uhl, Schülerin der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg, nehmen die neue PV-Anlage in Betrieb.eue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen in Offenburg nahmen heute Landrat Frank Scherer, Martin Wenz, Mitglied der Geschäftsleitung im E-Werk Mittelbaden, Schulleiter Heinrich Kiefer und Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule – Profil Gesundheit & Pflege – in Betrieb. Eine Projektarbeit zum Thema „grüne Energie“ war die Initialzündung für die Kooperation zwischen Schule, Landratsamt Ortenaukreis und E-Werk Mittelbaden. 16 Schülerinnen und Schüler, die  kurz vor dem Erwerb der Mittleren Reife stehen, planten gemeinsam mit ihrem Lehrer Mirco Priess eine Photovoltaik-Anlage für ihr Schulgebäude in der Zähringerstraße 41.

Wie es dazu kam, beschreibt Oberstudiendirektor und Schulleiter Heinrich Kiefer so: „Im zurückliegenden Jahr schrieb das Kultusministerium erstmals das neue Fach ‚Projektarbeit‘ aus. Wir haben uns darauf beworben und erhielten 2015 den Zuschlag. Im September 2015 konnte es los gehen.“

Das Thema der Projektarbeit war frei wählbar. Die Schülerinnen und Schüler wollten sich mit der Energiewende und mit erneuerbaren Energien beschäftigen und hatten die Idee einer eigenen PV-Anlage. Die Aufgabe bestand darin, diese PV-Anlage zu entwickeln, einen geeigneten Standort zu finden, die finanziellen Mittel sicherzustellen und schließlich die Anlage zu bauen – kurz gesagt, das Projekt zu managen. Der Ortenaukreis als Träger der Schule und Eigentümer des Schulgebäudes war schnell von der Idee überzeugt. Landrat Frank Scherer: „Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, die Klasse bei ihrem Projekt zu unterstützen. Es passt sehr gut in unsere energiepolitische Linie, Dachflächen kreiseigener Gebäude für PV-Anlagen zur Verfügung zu stellen. Außerdem hat der Leiter unseres Gebäudemanagements eine Unterrichtsstunde besucht und den Schülerinnen und Schülern Tipps zur Planung, Umsetzung und Kontaktaufnahme mit möglichen Projektpartnern gegeben.“

Im zweiten Schritt war ein Partner gefragt, der über Fachkenntnisse zu PV-Anlagen verfügt. Das Projektteam entschied sich für das E-Werk Mittelbaden. Martin Wenz: „Wir setzen eine langjährige und gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Ortenaukreis fort und unterstützen gerne diese interessante Projektarbeit.“

Schülerinnen und Schüler der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg bei der Montage der PV-Module.Für Lehrer Mirco Priess ist das Projekt ein gutes Beispiel, eigene Grenzen zu überschreiten: „Am Anfang des Projekts kostete es beispielsweise die meisten Schülerinnen und Schüler Überwindung, bei einem Amt oder einer Firma anzurufen. Es war spannend zu beobachten, wie sie immer mutiger wurden bis es schließlich ‚cool‘ war, mit dem einen oder anderen Repräsentanten eins Amts oder Unternehmens telefoniert zu haben. Das Projektteam hat etwas sehr Wichtiges gelernt: auf Leute zuzugehen, um Hilfe zu fragen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.“

In der Zeit vom 17. bis 24. Juni 2016 erfolgte unter tatkräftiger Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler die Montage der insgesamt 114 PV-Module durch das E-Werk Mittelbaden, das zukünftig den Betrieb der Anlage übernimmt. Fachpartner für die Installation war Elektro-Eckenfels aus Friesenheim. Die Anlage mit 114 PV-Modulen umfasst circa 190 Quadratmeter des Flachdachs des Gebäudeteils C der Schule. Die PV-Module sind in Richtung Süden aufgeständert montiert. Mit einer Leistung von rund 30 Kilowattpeak liegt der jährlich zu erwartende Solarstromertrag bei 30.000 Kilowattstunden. Diese Strommenge deckt 25 Prozent des Strombedarfs des Schulgebäudes. Die CO2-Ersparnis im Jahr beträgt 19,5 Tonnen.


Landrat: Eine klasse Idee

Badische Zeitung vom 30.06.2016
Schüler der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg projektierten Photovoltaikanlage.

Text und Foto von Hubert Röderer

Lehrer Mirco Priess (vorne) und seine engagierte Schulklasse

 

ORTENAU. Toller Schülerbeitrag zum Klimawandel: Eine Klasse der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen in Offenburg hat als Projektarbeit zum Thema "Grüne Energie" gemeinsam eine Photovoltaikanlage geplant. Am Dienstag wurde sie auf dem Schuldach freigegeben. Landrat Scherer lobte die jungen Leute um ihren Lehrer Mirco Priess für die "klasse Idee".

Am Ende der Präsentation drückten Landrat Frank Scherer und Martin Wenz vom E-Werk Mittelbaden auf den roten Knopf, und die Anlage ging in Betrieb – alles dank Berufsfachschülern des "Profils Gesundheit und Pflege". Eine Projektarbeit zum Thema "grüne Energie" war die Initialzündung für die Kooperation zwischen Schule, Landratsamt und E-Werk. 16 Schüler, kurz vor der Mittleren Reife, hatten gemeinsam mit ihrem Lehrer Mirco Priess die Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) für das Schulgebäude in der Zähringerstraße 41 in Offenburg projektiert. Wie es dazu kam, sagte Schulleiter Heinrich Kiefer: "Das Kultusministerium schrieb erstmals das neue Fach ’Projektarbeit’ aus. Wir haben uns darauf beworben und erhielten 2015 den Zuschlag. Im September konnte es los gehen."

Lesen Sie mehr im Artikel der BZ.

Landrat Frank Scherer besucht Haus- und Landwirtschaftliche Schulen in Offenburg

Pressemitteilung 135 / 2016

Offenburg, 10. Mai 2016 – Bei einem Besuch der kreiseigenen Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen in Offenburg hat Landrat Frank Scherer kürzlich mit dem Schulleitungsteam um Schulleiter Heinrich Kiefer darüber gesprochen, wie die Stärken des Schulstandorts erhalten werden können. „Wir werden uns wegen der zurückgehenden Schülerzahlen strategisch noch mehr Gedanken machen, welche Ausbildungsangebote zukünftig gebraucht werden und unsere beruflichen Schulen in ihren jeweiligen Kompetenzbereichen noch attraktiver machen“, so Scherer.
Landrat und Schulleitung waren sich einig, die Bildungswege zu stärken, die in gesellschaftlich stark nachgefragte Berufsfelder münden. „Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum für Biowissenschaften und möchten unsere Anstrengungen auch auf Berufe in der Gesundheits- und Altenpflege, Erziehung und Ernährung ausrichten. Bei den dualen Ausbildungsberufen im haus- und landwirtschaftlichen Bereich erwarten wir eine Konzentration auf leistungsfähige Standorte“, erklärte der Schulleiter.

Der Ortenaukreis hatte das Schulgebäude im Zuge seines energetischen Sanierungsprogramms für Kreisschulen im letzten Jahr generalsaniert. Außerdem entsteht momentan auf dem Campus des Kreisschulzentrums ein Erweiterungsbau mit Mensa, Räumen für eine Übungsfirma und weiteren Fachräumen, die überwiegend von den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen, aber auch von den benachbarten Kaufmännischen Schulen genutzt werden. „Nach den Sommerferien steht dieser Neubau für die Schulen zur Verfügung“, kündigte Scherer an. „Im neuen Bau D gibt es künftig eine eigene Mensa für den Ganztagesbetrieb. Im Erdgeschoss ist genug Platz für Konferenzen oder größere Schulveranstaltungen. Die neuen Fachräume lindern die Raumnot beider Schulen deutlich und mit der geplanten Hofneugestaltung entsteht dann ein echter Campus.“

In einer Gemeinschaftskundestunde diskutierte Scherer mit Schülerinnen und Schülern der Eingangsklasse 11 des Ernährungswissenschaftlichen Gymnasiums aktuelle politische Themen. Die Schülerinnen und Schüler sprachen mit dem Landrat über die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen, den geplanten Stellenausbau bei der Landespolizei und über das Thema Zuwanderung. Scherer informierte über die Aufgaben des Landratsamts, die parlamentarische Arbeit des Kreistags und seine eigene Rolle als Landrat.
Ein Rundgang im Schulhaus vermittelte abschließend einen Blick auf die sanierten Schulräume und die laut Schulleitung beispielhafte Ausstattung der Küchen und biotechnologischen Labore.

Die Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg mit Biotechnologischem und Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium sowie mit der Außenstelle Forstliches Ausbildungszentrum Mattenhof (FAZ Mattenhof) in Gengenbach ist mit aktuell 910 Schülern, die in 18 Klassen und an den beruflichen Gymnasien in Kursstufen von rund 65 Lehrkräften unterrichtet werden, die größte Haus- und Landwirtschaftliche Schule im Ortenaukreis. Am Standort Offenburg werden 655 Schüler unterrichtet, am Standort Gengenbach sind es 255 Schüler.

Die duale Berufsschule in Offenburg besuchen zur Zeit 39 Hauswirtschafter/-innen, 22 Floristen/-innen und 43 Gärtner/-innen, am Ausbildungszentrum Mattenhof in Gengenbach werden 255 Forstwirte/-innen ausgebildet. Für Hauswirtschafter, Floristen und Gärtner handelt es sich um den einzigen Ausbildungsstandort im Ortenaukreis, für Forstwirte um einen von zwei Ausbildungsstandorten in Baden-Württemberg.

Von den 499 Vollzeitschülern besuchen 173 die beiden Beruflichen Gymnasien, davon 83 das Biotechnologische Gymnasium und 90 das Ernährungswissenschaftliche Gymnasium. 34 Schüler werden im zweijährigen Berufskolleg zu Biotechnologischen Assistenten ausgebildet. Weitere 133 Schülerinnen und Schüler besuchen die Berufskollegs I und II Gesundheit und Pflege sowie das Berufskolleg Ernährung und Erziehung. 129 Schüler absolvieren die zweijährigen Berufsfachschulen Hauswirtschaft und Ernährung sowie Gesundheit und Pflege. Daneben sind eine Vorqualifizierungsklasse Arbeit und Beruf für Jugendliche ohne Deutschkenntnisse (VABO) mit aktuell 18 Zuwanderern, eine Vorqualifizierungsklasse Arbeit und Beruf in Regelform mit sieben Schülern sowie eine Berufseinstiegsjahr-Klasse mit neun Schülern eingerichtet.

 

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Das Kreisschulzentrum Offenburg mit Bau C rechts und dem im Bau befindlichen Bau D aus der Vogelperspektive
Nachweis: Landratsamt Ortenaukreis